Sportwetten in Deutschland: Die Anfänge
Sportwetten existieren bereits seit einer gefühlten Ewigkeit. Schon im antiken Griechenland wurde es zur Tradition, bei Wettkämpfen wie den Olympischen Spielen Wetten auf den Ausgang zu platzieren. Doch nicht nur das, auch eine frühe Form der Livewetten existierte damals bereits. Nachdem das Wetten zunächst auch vom römischen Reich zunächst übernommen wurde, verschwanden Sportwetten zwischenzeitlich von der Bildfläche.
Das dauerte schließlich bis zum 18. Jahrhundert an, als Sportwetten besonders in Großbritannien wieder beliebt wurden. In der Folgezeit sollten sie sich aber verbreiten, auch in Deutschland. Bereits 1810 gab es das erste Galopprennen mit Sportwetten in Deutschland, in der Folgezeit etablierte sich diese Art der Freizeitgestaltung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dann der Fußball immer beliebter, erste Wetten wurden möglich. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte.
Wetten auf Galopprennen sind bei manchen Wettanbieter weiterhin möglich. (Screenshot: Jaxx)
Die Digitalisierung & die Monopolstellung von Oddset
Ende des 20. Jahrhunderts folgten dann die Anfänge des Internets. Während es zunächst kritische Stimmen und Zweifel an dieser neuartigen Erfindung gab, sah der Buchmacher Intertops dies als Chance und nahm im Jahr 1996 die erste Online-Wette erfolgreich an. Für Sportwetten war nun ein neues Zeitalter mit ungeahnten Möglichkeiten angebrochen, doch diese Rechnung hatte man ohne den deutschen Staat gemacht.
Noch bevor private Anbieter den deutschen Markt für sich erschlossen, installierte man den staatlich lizensierten Wettanbieter Oddset. Jener entstand aus dem Zusammenschluss der Lotteriegesellschaften in Deutschland und war der damals einzig legale Wettanbieter in Deutschland. Man versuchte so eine Monopolstellung auf dem Markt zu erzeugen, ausländische Anbieter sollten strikt vom Markt ferngehalten werden. Doch da hatte man die Rechnung ohne die Anbieter sowie die EU gemacht.
Bis heute sind Wetten beim staatlichen Anbieter Oddset möglich. (Screenshot: Oddset)
EU-Entscheid & erster Glücksspielstaatsvertrag
Der Widerstand gegen dieses Monopol stieg und am Ende musste der Fall sogar von den Europäischen Gerichtshof (EuGH). Die Entscheidung fiel am Ende zugunsten der privaten Anbieter aus, eine verheerende Niederlage für den deutschen Staat. Die Begründung war so simpel wie auch logisch. Zwar dürfe ein EU-Land den freien Dienstleistungsverkehr und die Niederlassungsfreiheit durchaus beschränken, allerdings muss dies aus einem Grund geschehen.
In diesem Fall argumentierten die Richter, dass man zwar den Grundsatz des Spielerschutzes als wichtigen Grund anführe, jedoch nicht danach handle. Stattdessen würde man durch aggressive Werbung sogar das Gegenteil wahrnehmen. Entsprechend kippte man die Monopolstellung, öffnete den Markt für private Anbieter und im Jahr 2012 entstand der erste Glücksspielstaatsvertrag auf dem deutschen Boden.
Eine Neuerung des ersten Glücksspielvertrages war die Einführung einer Wettsteuer. So konnte der deutsche Staat in der Folge sicherstellen, weiterhin immense Einnahmen aus dem Sportwettenbereich zu generieren. Diese liegt bei immerhin fünf Prozent und wird bei jeder einzelnen Sportwette in Deutschland fällig. Überwiegend wird diese an die Kundschaft weitergegeben, nur in Ausnahmefällen wird sie vom Sportwettenanbieter übernommen und der Kunde kann steuerfrei wetten.
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HAPPYBET ist einer von mehreren Anbieter ohne Steuer. (Screenshot: HAPPYBET)
Schleswig-Holstein mit eigener Wettlizenz
Eine vollständige Legalisierung von Sportwetten erreichte die ab sofort geltende neue Glücksspielverordnung allerdings nicht. Sportwetten waren weiterhin in der rechtlichen Grauzone gefangen, jedenfalls abgesehen vom Bundesland Schleswig-Holstein. Dort ging man kurz nach dem neuen Glücksspielstaatsvertrag einen eigenen Weg.
So entschied man sich, die Neuerungen basierend auf dem Staatsvertrag nicht umzusetzen, stattdessen ein eigenes, nach Europarecht gültiges Glücksspielgesetz zu verabschieden. Dieses sollte nur für Schleswig-Holstein gelten und Sportwetten sowie Online Casinos legalisieren. Erste legale Wettanbieter in Schleswig-Holstein wurden damals Betfair, Jaxx und Oddset, weitere Anbieter sollten folgen. Doch im Rest Deutschlands herrschte weiter die Grauzone.
Neufassung des Glücksspielstaatsvertrages
Trotz des Glücksspielstaatsvertrages in 2012 hatte sich abgesehen vom Zugang von privaten Wettanbietern zum Markt also nicht sonderlich viel geändert, eine Regulierung oder Lizenzvergaben gab es nicht. Entsprechend fragten sich besonders Wettanfänger immer noch: Sind Sportwetten in Deutschland legal?
Entsprechend wollte man nun endgültig Klarheit schaffen und legale Wettanbieter in Deutschland klar kenntlich machen. Es folgte also mit Auslaufen des ersten Glücksspielstaatsvertrages eine neue Fassung mit einer Vielzahl an Änderungen. Diese ist nun bereits seit einiger Zeit in Kraft und hat den Markt deutlich reguliert, besonders durch die nun gültige Deutsche Sportwetten Lizenz.
Tipico ist derzeit der beste legale Wettanbieter in Deutschland. (Screenshot: Tipico)
Einführung der Deutschen Sportwetten Lizenz
Die deutsche Sportwetten Lizenz ist seit Sommer 2021 ein absolutes Zeichen für Seriosität und Sicherheit geworden. Jeder legale Wettanbieter in Deutschland muss über sie verfügen, um auf dem deutschen Markt um Kunden werben zu können. Auch sie steht aufgrund der schwierigen Auflagen für den Erhalt bereits in der Kritik, hat aber weiterhin Bestand.
Damit gibt es erstmals in der Geschichte der Sportwetten in Deutschland nicht nur eine allgemein und bundesweit gültige Lizenz, sondern obendrein vollkommen legale Wettanbieter in Deutschland. So können komplett legale Sportwetten in Deutschland jederzeit abgegeben werden und man ist durch die hohen Standards bestens abgesichert.
- 888sport (888 Germany Limited)
- Admiralbet (Novo Interactive GmbH)
- bet-at-home (bet-at-home Internet Ltd)
- Bet3000 (IBA Entertainment Ltd.)
- Bet365 (Hillside Sports ENC)
- Betano (Betkick Sportwettenservice GmbH)
- Betway (Betway Limited)
- Bwin (Bwin (Deutschland) Limited)
- ComeOn (PlayCherry Ltd.)
- CrazyBuzzer (Solis Ortus Service Limited)
- DAZNbet (IBID Malta Limited)
- HAPPYBET (Trinity Bet Operations Limited)
- Intertops (ITSP Services GmbH)
- Interwetten (Interwetten Gaming Ltd)
- Ladbrokes (Ladbrokes (Deutschland) Limited)
- Merkur Bets (Cashpoint (Malta) Limited)
- Mobilebet (Co-Gaming Ltd)
- Oddset (Oddset Sportwetten GmbH)
- NEO.bet (Greenvest Betting Ltd.)
- PokerStars (Cyan Blue International Limited)
- Sportingbet (Sportingbet (Deutschland) Limited)
- Sportwetten.de (NetXBetting Betting Ltd.)
- Sunmaker (PlayCherry Ltd.)
- Tipico (Tipico Co. Ltd.)
- Tiptorro (Torro Tec Limited)
- Tipwin (Tipwin Ltd.)
- Vbet (SCGO Limited)
- Wettarena (I.B.C. Sportsbetting Ltd.)
- Winamax (WINAMAX (Société anonyme))
Zusammenfassung: Sind Sportwetten legal?
„Ja, Sportwetten sind in Deutschland vollkommen legal. Dafür hat die Neufassung des Glücksspielstaatsvertrages in Verbindung mit der Ausgabe von Lizenzen im Jahr 2021 gesorgt. Entsprechend seid ihr mit euren Sportwetten rechtlich auf der sicheren Seite, solange ihr legale Wettanbieter für eure Sportwetten nutzt. Auf MySportwetten.de findet ihr selbstverständlich ausschließlich legale Sportwettenanbieter mit deutscher Lizenz."