Einbruch des Sportwettenmarkts im Jahr 2020
Im Vergleich zum Jahr 2019 musste der Deutsche Sportwettenmarkt im Jahr 2020 ein starkes Minus in Kauf nehmen. Lagen die Umsätze im Jahr 2019 noch bei 9,3 Mrd. Euro, war der Wert im Jahr 2020 "nur" bei 7,8 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Minus von rund 16 Prozent. Damit kassiert der deutsche Staat rund 75 Mio. Euro weniger Sportwettensteuern im Vergleich zum Vorjahr.
Würde man den Januar und den Februar ausnehmen, so wäre der Einbruch noch deutlicher. Dann würde man nämlich nicht von einem Minus von 20% sprechen müssen.
Überblick des Sportwettenumsatz im Jahr 2020 & 2019.
Doch was sind die Gründe für diesen Einbruch? Man könnte doch meinen, alle sind zuhause und haben genug Zeit, sich mit Sportwetten auseinander zu setzen. Doch sieht man sich die Grafik genau an, erkennt man genau, wann der erste Lockdown stattfand: Nämlich im April und Mai.
Die Gründe liegen dabei auf der Hand. Findet kein Sport statt, kann man auch nicht auf Sport wetten. Zwischen Anfang März und Ende Mai wurde in der Bundesliga kein einziges Spiel gespielt. Andere Ligen wagten erst Wochen danach den Restart. Dadurch konnten dann erst die Nachholspiele, die bis in den Spätsommer reichten, dafür sorgen, dass die Zahlen doch noch einmal anzogen.
Doch die Krise hatte nicht nur Auswirkungen auf den Sport, sondern auch auf das Einkommen vieler Menschen. So mussten einige Arbeitnehmer in Kurzarbeit gehen und hatten dementsprechend nicht mehr so viel Geld im Monat übrig wie sonst. Auch betroffen von der Kurzarbeit sind die lokalen Wettbüros.
"Während des derzeitigen Lockdowns sind bundesweit alle 5.000 bis 6.000 Wettbüros geschlossen oder auf den reduzierten Annahmestellenbetrieb zurückgeworfen", sagte Mathias Dahms, der Präsident des Deutschen Sportwettenverbands.
Der Umsatz auf dem deutschen Sportwettenmarkt sank im Jahr 2020 enorm.
Was sind mögliche Konsequenzen
Mit der Schließung aller Wettbüros sorgt man natürlich auch dafür, dass die Betreiber eines Lokals keine Einnahmen kassieren oder sich in Kurzarbeit befinden. Somit droht den Besitzern logischerweise eine Angst um ihre unternehmerische Existenz. Denn auch die Coronahilfen für den November und den Dezember bleiben ihnen verwehrt.
Droht uns somit das Ende der Wettbüros?
Ganz so schlimm sollte es vorerst noch nicht sein, doch es ist nicht unwahrscheinlich, dass einige Lokale in eurer Nähe nach der Krise schließen müssen. Nicht jeder kann diese Krise ohne weiteres wegstecken und wird daher vielleicht lieber das Lokal frühzeitig schließen. Daher benötigt es jetzt dringende Richtlinien der Politik um den Geschäftsbetrieb unter Hygieneauflagen wieder zu ermöglichen.
Der unregulierte Markt wächst
Eine weitere Konsequenz, die sogar schon eingetroffen ist, ist der Wachstum im unregulierten Glücksspielmarkt. Darunter versteht man den Markt des Online-Glücksspiels, welcher nicht in Deutschland lizenziert und reguliert wird.
Der Grund dafür ist das Inkrafttreten der Übergangsregelung verbunden mit der maximalen Einzahlung von 1.000€. Diese Regulierungen sorgten für die Spieler für großen Unmut und Unzufriedenheit. Somit kam es zu einer großen Abwanderung zu Wettanbietern, die ihren Sitz in Asien oder der Karibik. Anders als erhofft, sorgten die Regulierungen zwar für eine Kanalisierung in eine Richtung, jedoch in die vollkommen falsche. Somit liegt der Ball nun wieder bei der Regierung, die den deutschen Kunden bessere Regulierungen anbieten müssen, um diesen negativ Trend zu stoppen.
Zudem soll nach Dahms auch der Vollzug gegen illegale Angebote besser durchgesetzt werden, ansonsten würden sich die etablierten und regulierungswilligen Anbieter aus dem deutschen Glücksspielmarkt zurückziehen. Eine Übersicht der Wettanbieter mit deutscher Lizenz findest du hier.
Hier nochmal klar erkenntlich der Einbruch der Wettsteuer in 2020.
So muss die Regierung handeln
Was sind dementsprechend die notwendigen Schritte, die die Regierung eingehen muss?
Klar ist, dass die Regierung im Moment einige andere Sorgen hat, jedoch ist auch dieses Thema keins, welches einfach so vernachlässigt werden darf. Ansonsten wären alle vorherigen Vorkehrungen vollkommen überflüssig gewesen und die Spieler wandern noch mehr in den unregulierten Markt. Es sei an der Zeit, die Lizenzierungen weiter zu führen und diesen Zustand zu beenden. Aktuell sind nämlich die Anbieter, die sich an die Regulierungen halten die Leidtragenden, ganz im Gegenteil zu den Wettanbietern, die sich nicht darum bemühen.
Die offenen Konzessionsanträge vieler Anbieter stehen im Übrigen weiterhin in der Schwebe.
Leider können wir derweil nur abwarten, was das Gremium der 16 zuständigen Beamten entscheidet. Wir von MySportwetten.de halten euch aber wie immer weiter auf dem Laufenden.